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Geschichte

Nieren sind unsere Herzensangelegenheit.

Kurz gesagt

Ihr Körper ist ein kleines Dorf. Und die Nieren sind die alte Frau im Fenster.

Österreich hatte schon immer eine besondere Bedeutung für die Nephrologie.
So erfolgte im Jahr 1902 die erste experimentelle Nierentransplantation an einem Hund durch den Wiener Emerich Ullmann.
1930 erhielt Karl Landsteiner als Entdecker der Blutgruppen und des Rhesusfaktors den Nobelpreis.
Und 1955 entwickelte Bruno Watschinger gemeinsam mit dem Dialysepionier Willem Kolff die Spulenniere, die den Weg zur heute konventionellen Hämodialyse ebnete.

Ab den 1960er Jahren wurden auch regelmäßig und mit wachsendem Erfolg Nierentransplantationen durchgeführt. Durch weitreichende Durchbrüche in den Bereichen der konservativen und Transplantations-Medizin gab es in den vergangenen Jahrzehnten enorme Fortschritte in der Behandlung von akutem und chronischem Nierenversagen.
Demgegenüber steht zeitgleich eine gestiegene Lebenserwartung und Zunahme von Risikofaktoren für Nierenversagen, sodass heute mehr Menschen denn je nephrologisch betreut werden müssen.

Meilensteine

1953

1. Hämodialysebehandlung in Österreich
(KH Lainz, Prof. Figdor)

1955

Einsatz der Kolff-Watschinger-Niere, einer mit Blutpumpe ausgestatteten Doppelspulenniere („twin coil“) mit großem Füllvolumen des Schlauchsystems und entsprechend großer Fläche für die Ultrafiltration von Blut und Dialysat

1965

Beginn der systematisierten Datenmeldung an das europäische Register (Zentrale in London), spätere Weiterführung im ÖDTR

1. Nierentransplantation am 17.6.1965 im AKH Wien (Prof. Piza)

1967

1. Chronische Peritonealdialysebehandlung am 7.11.1967 im AKH Wien

1970

Gründung der Österreichischen Gesellschaft für Nephrologie (ÖGN) am 30.5.1970

1988

1. Non Heart Beating Nierentransplantation in Österreich

1990

1. Apheresebehandlung in Österreich

1994

Gründung des österreichischen Dialyse- und Transplantregisters (ÖDTR) unter der Schirmherrschaft von ÖGN und Austrotransplant

2010

Beginn des AB0-inkompatiblen Nierenlebendspende-Programms in Österreich

2023

Österreichweit gibt es ca. 200.000 Menschen mit chronischer Niereninsuffizienz.

Die Nephrologie betreut rund
4.900 Hämodialysepatient*innen,
350 Peritonealdialysepatient*innen und
4.600 Nierentransplantempfänger

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